In der Sitzung des Neustadter Stadtrates am 27. August 2019 wurde über die Änderung der Hauptsatzung abgestimmt. Diese soll zu einer neuen hauptamtlichen Stelle eines Beigeordneten führen. Stattdessen wird es keine ehrenamtlichen Beigeordneten mehr geben. Das bedeutet, dass das politische Gremium des Stadtvorstandes zu einem reinen Verwaltungsgremium umgeformt wird. Die SPD Neustadt und ihr Fraktionsvorsitzender Pascal Bender hatten bereits im Juni dieses Vorgehen kritisiert. In der Stadtratssitzung nahm Bender pointiert dazu Stellung:

„Für uns ist der Stadtvorstand kein rein verwaltungstechnisches Gremium. Es spiegelt bürgerschaftliche Verantwortung und sollte daher nicht rein von Verwaltungsleuten besetzt sein. Während der Oberbürgermeister direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt wird, sollen ihm Beigeordnete zur Seite gestellt werden, die aus den gewählten Vertretern der Bürgerschaft bestimmt werden. Als ein Bindeglied zwischen Bürgerschaft, Stadtrat und Verwaltung. Ehrenamtliche Beigeordnete, die zu jeder Wahlperiode alle fünf Jahre mit dem Stadtrat von den Wählerinnen und Wählern zur Rechenschaft gezogen werden können, sind ein sehr gutes Beispiel für diese Verbindung zwischen bürgerschaftlicher Vertretung und Stadtverwaltung. Hauptamtliche Beigeordnete sind hingegen auf acht Jahre gewählt, mit einer hohen Dotierung, die die Stadt zusätzlich belasten wird.“

Bender betonte, dass es wichtig sei, dass sich Menschen von außerhalb städtischer Verwaltung in den Stadtvorstand mit einbringen. „Es ist eine demokratische Aufgabe, die Bevölkerung an politischen Entscheidungen teilhaben zu lassen und eben nicht komplett auf Verwaltungsfachleute zu setzen. Demokratie war und ist nie bequem. Aber wenn eine Stadt wie Neustadt sich den Titel `Demokratiestadt´ auf die Fahnen schreiben lassen will, darf sie nicht an demokratische Strukturen rütteln.“

Bender forderte, anstatt über Personen und Posten, endlich über die wichtigen Themen zu sprechen. Dazu gehören beispielsweise die Struktur der Verwaltung, die Entwicklung der Wirtschaftskraft Neustadts, die Entwicklung des Tourismus oder die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums.