SPD-Fraktion vor Ort in Hambach

„Wir sind am Limit“, informierte Ortsvorsteherin Gerda Bolz die SPD-Fraktion des Neustadter Stadtrats über die Verkehrssituation in Hambach. Am vergangenen Montag hatten sich die Stadtratsfraktion und die SPD-Fraktion des Ortsbeirats Hambach zu einer öffentlichen Sitzung im Hambacher Weingut Müller-Kern in der Andergasse getroffen. „Fraktion vor Ort“ heißt das Format, in dem sich die Stadtratsfraktion über relevante Themen vor Ort informieren will und mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommt, erklärt Pascal Bender, der Fraktionsvorsitzende.

Zum Treffen in Hambach war die Ortsvorsteherin der Einladung der Fraktionen gefolgt und berichtete über Themen wie die Verkehrs- und Parkplatzsituation in Ort, aber auch in Bezug auf das Hambacher Schloss und die Frage von Bebauungsplänen im Ort. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Pascal Bender sei sie seit Jahren mit der Parkplatzsituation beschäftigt, so Bolz. Die bisherigen Bemühungen, wie z.B. das Dorfentwicklungskonzept hätten leider nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht. Auch beim Thema Bauplanung machen sich die Hambacherinnen und Hambacher Sorgen. Der Trend, immer mehr Einfamilienhäuser durch Häuser mit mehreren Wohnungen zu ersetzen, steigere erheblich die Verkehrsbelastung und den Parkdruck, sind sich Bolz und die Mitglieder der Ortsbeiratsfraktion einig.

Nach einer Diskussion zu den Handlungsmöglichkeiten sind sich die Anwesenden einig, dass die Forderung nach Bebauungsplänen für die kritischen Bereiche in den Weindörfern, nach einem Parkraumkonzept für Hambach und nach einer geeigneten Lösung für den Verkehr zum und vom Schloss in den Stadtrat getragen werden sollen.

In den darauf folgenden Gesprächen zu aktuellen Themen des Stadtrats und seiner Ausschüsse konnten die Anwesenden dann einen Eindruck über die Arbeit der Fraktion gewinnen.

„Wir werden die ‚Fraktion vor Ort‘ fortsetzen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Bender, „in diesem Jahr wird es noch eine Sitzung in der Kernstadt und eine in einem der nördlichen Weindörfer geben.“

„Ihr Angebot ist ein wertvoller Anlaufpunkt und das soziale Engagement ist beispielhaft“, zeigt sich Claus Schick, Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion und Ortsvorsteher von Lachen-Speyerdorf begeistert. Zur „Fraktion vor Ort“ hatten sich die Stadtrats- und Ortsbeiratsfraktion der SPD am Montag Abend im Restaurant Il Calabrese im Sportpark Lachen-Speyerdorf getroffen. Vor der Diskussion lokalpolitischer Themen stellte Mia Hemmer vom TUS Lachen-Speyerdorf 1910 die Arbeit der Abteilung für Inklusive Abenteuer- und Erlebnissporttage vor. Die Angebote der Abteilung, wie z.B. Seilgarten, Stehpaddeln, Trampolin-Turnen und bouldern richten sich an Kinder und Jugendliche und haben das Ziel auch gesundheitlich oder geistig beeinträchtige Kinder einzubeziehen. Mit Hilfe einer Förderung des Bundes betreuen pädagogische Fachkräfte das Programm. Auch in der Ausbildung ehrenamtlicher Helfer engagiert sich der Verein. Kennen lernen kann man die Abteilung bei den inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttagen am 24. Juni (14 – 20 Uhr) | und 25. Juni (10 – 16 Uhr) im Sportpark Lilienthal in der Conrad-Freytag-Str. 19, und beim Ferienprogramm, bei dem der Verein 600 Kinder betreut.

„Wir müssen mehr Möglichkeiten schaffen, dass Ehrenamtliche durch Hauptamtliche unterstützt werden“, nennt Schick eine Voraussetzung für den Erfolg des Angebots des TUS 1910.

Nach der Information über das inklusive Sport- und Bewegungsprogramm tauschen sich Stadt- und Ortsbeiräte zu Themen aus Lachen-Speyerdorf aus. So wird die Frage diskutiert, warum für den Ort wichtige Projekte so lange bis zur Umsetzung dauern und wie sich die Stadtratsfraktion zur Errichtung einer größeren Photovoltaik-Anlage positioniert. Erneuerbare Energien sind auch Thema bei der anschließenden öffentlichen Vorbereitung auf die kommende Stadtratssitzung. Dort wird es um die Nutzung von Tiefen-Geothermie gehen. Deutlich wird, dass die SPD im Stadtrat Neustadt offen ist für die Nutzung von erneuerbaren Energien in der Stadt. Neustadt müsse alle Möglichkeiten nutzen, um eine weitgehend unabhängige Energieversorgung für Neustadt sich stellen zu können, fasst Fraktionsvorsitzender Pascal Bender die Position der Fraktion zusammen.

Weitere Termine der „Fraktion vor Ort“, bei denen die Öffentlichkeit eingeladen ist, die Fraktionsarbeit zu beobachten und Vorschläge einzubringen, plant die SPD im Herbst in weiteren Weindörfern.

Die SPD-Stadtratsfraktion und die Ortsgruppe Lachen-Speyerdorf laden ein zur „Fraktion vor Ort“. Mitglieder der Stadtratsfraktion und des Ortsbeirats von Lachen-Speyerdorf kommen am 19. Juni 2023 zusammen und tauschen sich über aktuelle politische Themen aus, die vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Weindorfs beschäftigen. Selbstverständlich wird auch die aktuelle Arbeit im Stadtrat Thema sein. “Es ist uns bei der ‘Fraktion vor Ort’ wichtig, uns direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern auszutauschen”, erläutert der Fraktionsvorsitzende Pascal Bender das Konzept. Es handelt sich daher um einen öffentlichen Termin. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, dabei zu sein. Treffpunkt ist um 18.00 Uhr im Restaurant Il Calabrese am Sportpark Lachen-Speyerdorf (Conrad-Freytag-Straße 19). Das Team des Il Calabrese sorgt auf Selbstzahlerbasis für Speisen und Getränke.

Claus Schick, Ortsvorsteher von Lachen-Speyerdorf und Mitglied des Landtags, moderiert die Veranstaltung. Zu Beginn stellt Christoph Kettenring vom örtlichen Turn- und Sportverein (TuS Lachen-Speyerdorf) ein inklusives Projekt vor, für das der Verein kürzlich aus dem „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ des Bundes eine Förderung in Höhe von über 120.00 € erhalten hat. Durch die Förderung kann die Abteilung „Inklusive Abenteuer- und Erlebnissporttage“ zusätzliche Freizeit- und Ferienangebote schaffen, der Jugendtreff betreut und eine Jugendanlaufstelle für politische Bildung eingerichtet werden.  Nach dem kurzen Impuls werden sich die Stadtrats- und Ortsbeiratsmitglieder dazu und zu weiteren Themen austauschen, angereichert durch die Fragen der anwesenden Gäste.

Das Veranstaltungsformat „Fraktion vor Ort“ wird an verschiedenen Orten durchgeführt, um im gesamten Stadtgebiet Informationen und Gesprächsmöglichkeiten anzubieten. Der Termin in Lachen-Speyerdorf macht den Aufschlag. Als nächstes wird nach Diedesfeld und Hambach eingeladen, gefolgt von den nördlichen Weindörfern Haardt, Königsbach, Mußbach und Gimmeldingen. Den Abschluss wird in diesem Jahr die Innenstadt im Herbst machen.

Herzliche Einladung zum Sommerfest 2023 der SPD Neustadt. In diesem Jahr feiern wir auf dem Dorfplatz Haardt. Gute Gespräche, gutes Essen und Trinken und gute Musik. Kommen Sie vorbei!

6. Juni 2023

Der Stadtrat von Neustadt hat sich bislang im September 2020 und im Mai 2022 deutlich gegen eine Vereinnahmung des Hambacher Schlosses und Umdeutung des Hambacher Festes von 1832 durch antidemokratische Kräfte positioniert.

Wir sehen mit Sorge, dass sich Neustadt und das Hambacher Schloss seit 2018 zu einer neuen „Pilgerstätte“ demokratiefeindlicher, rechtspopulistischer bis rechtsextremer Strömungen entwickelt. Dem müssen wir als aufrechte Demokrat*innen mit friedlichen und kreativen Mitteln entgegentreten.

Zusammen mit dem Regionalen Bündnis gegen Rechts Neustadt haben Stadtrats- wie auch Parteimitglieder der Grünen, von SPD und der FWG am 28. Mai mit insgesamt 200 Engagierten unserer Stadtgesellschaft einen bunten Protest unterhalb des Schlosses organisiert. Mit der Botschaft „Neustadt bleibt bunt“ haben wir uns zur Demonstration der so genannten „Weißen“ positioniert. Für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und gegen Panikmache und Hetze gegen unsere Demokratie.

Wir begrüßen, dass viele Neustadter*innen ebenfalls ihre Meinung kundgetan haben. Auf dem Weg der weiß gekleideten Menschen von der Festwiese nach Hambach hingen viele farbenfrohe Plakate mit Schloss, Schwarz-Rot-Goldener-Kokarde und der Überschrift „Neustadt bleibt bunt“. In Hambach hingen bunte Kleidungsstücke vom Balkon, weiße Unterhosen mit braunen Streifen, Schilder an Garagen oder in Wingerten mit der Aufschrift „Hambach ist bunt“ oder „Setzt dem weißen Spuk ein Ende“. Wir unterstützen die Entscheidung der Stiftung Hambacher Schloss, zum Jahrestag des Hambacher Festes 1832, mit farbigen Schlossfenstern und einem Banner mit der Aussage „Hambach ist bunt“ ein optisches und klares Zeichen für die Idee des Hambacher Festes zu setzen.

Als engagierte Bürger*innen ist uns die politische Auseinandersetzung mit allen Interessensgruppen wichtig. Allerdings wird durch den Verein „Die Weißen“ weder durch die Demonstration noch durch ihren Online-Auftritt eine konkrete Vorstellung konstruktiver Vorschläge für unsere Gesellschaft präsentiert.

Auffällig war die im Rahmen der Veranstaltung der so genannten. „Weißen“ gewählte Sprache. So wurde zugesagt, dass das Team des Schlosses schon bald „entsorgt“ werde und es war von einer Diktatur sowie vom Staatsterror in Deutschland die Rede. Aus unserer Sicht entfernt sich eine solche Wortwahl, selbst auf einer aufgeheizten politischen Kundgebung, in nicht akzeptabler Weise vom normalen demokratischen Diskurs.

Selbst wenn die Teilnehmenden sich verschiedenen Gruppen zuordnen, muss ihre Veranstaltung auch daran gemessen werden, durch welche Hauptredner sie sich identifiziert. Der Veranstalter hatte hier als Hauptakteure Markus Krall und Michael Ballweg eingeladen. Markus Krall setzt sich für ein Klassenwahlrecht und die Einführung eines Königs mit ausgeprägten Veto-Rechten ein. Eine Position, die sich eindeutig gegen unser Grundgesetz und alle Prinzipien der Hambacher Demokratie-Idee stellt. Michael Ballweg hat durch zahlreiche Aktivitäten auf sich aufmerksam gemacht, seien es Kontakte zur Reichsbürgerszene, zu Verschwörungstheoretikern und anderen Feinden der Demokratie oder durch Finanz- und Steuerskandale.

Wir akzeptieren Kritik an der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation und beteiligen uns selbst mit konstruktiven Vorschlägen an der Verbesserung unseres Landes. Aber wir lehnen Hetze, Verschwörungserzählungen, Delegitimierung des Staates, Fakenews und unverantwortliche Vergleiche mit der NS- oder DDR-Diktatur ab, da hiermit systematisch versucht wird, den freiheitlichen Rechtsstaat und unsere repräsentative parlamentarische Demokratie zu delegitimieren.

Wir danken allen mutigen Bürger*innen für ihren kreativen Protest, indem sie klar Farbe für unsere Demokratiestadt bekannt haben. Wir danken der Polizei für ihren meist umsichtigen Einsatz.

Insbesondere als Neustadter*innen leiten wir aus der Geschichte unserer Stadt – die des Hambacher Festes und während der Zeit des Nationalsozialismus – die Verpflichtung ab, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen.

Daher wünschen wir uns für weitere Aufmärsche in den kommenden Jahren ein noch größeres Bündnis mit vielen Vereinen, Verbänden und Institutionen unserer Stadtgesellschaft und darüber hinaus, um mit überwältigender Zahl an bekennenden Demokrat*innen auf dem Schloss den Weißgekleideten zu zeigen, dass sie allein schon zahlenmäßig nicht die „Mitte der Gesellschaft“ repräsentieren. Dieses Bündnis zu initiieren, sehen wir als wichtigen politischen Auftrag für Oberbürgermeister Marc Weigel und den Demokratiebeauftragten der Stadt Neustadt.

An die Stadtverwaltung Neustadt und die Stiftung Hambacher Schloss richten wir die folgenden Forderungen:

  • Das Hambacher Schloss muss eine Begegnungsstätte sein, aber es müssen auch Grenzen der infrastrukturellen Machbarkeit und des politischen Anstands gesetzt werden. So ist das Schloss nicht der richtige Ort für Positionen, die sich gegen unsere Verfassung und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung richten.
  • Veranstaltungen der geordneten politischen Auseinandersetzung (z.B. Diskussionsveranstaltungen, Workshops usw.) sind reinen Kundgebungen vorzuziehen.
  • Das Hambacher Schloss ist ein Lernort und wichtiger Baustein des Tourismuskonzeptes der Stadt Neustadt. Bei der Nutzung des Schlossgeländes für politische Veranstaltungen muss daher immer ein regulärer Besuch des Schlosses und der Ausstellung ohne Störung ermöglicht werden. Auch die Erreichbarkeit – mindestens mit dem ÖPNV – und die Zufahrt für Rettungskräfte müssen stets möglich sein. Es sollten Veranstaltungsformen und -orte für das Schlossgelände gefunden werden, die dies stets gewährleisten.
  • Da alle Wege zum Hambacher Schloss durch ein großes Vogelschutzgebiet führen und Ende Mai mitten in der Vogelbrutzeit liegt, sollte geprüft werden, wie eine andauernde Lärmbelästigung durch Trommeln, Trillerpfeifen und sonstigen lauten Instrumenten verhindert werden kann.

Für die kommenden Jahre werden wir uns in der Stadtgesellschaft und in den politischen Gremien dafür einsetzen, dass an den beiden Tagen des Hambacher Festes (27. und 28. Mai), auf dem Hambacher Schloss ein buntes Demokratiefest gefeiert wird. Beziehungsweise an einem davor oder danach gelegenen Wochenende. Für die künftigen Demokratiefeiern müssen Formen gefunden werden, die den offenen Austausch – ohne Vereinnahmung durch eine Gruppe, insbesondere eine, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ablehnt oder verunglimpft – ermöglichen.

von Michael Landgraf

„Die SPD Neustadt ist gut aufgestellt“, bilanziert der scheidende SPD-Vorsitzende Pascal Bender bei der Mitgliederversammlung des SPD Ortsverbands Neustadt am 24. April 2023 in Königsbach. Er berichtete über die Arbeit in der Stadtratsfraktion, der es immer um die Weiterentwicklung der Stadt ging. Viele SPD-Ideen wie das Citymanagement wurden inzwischen umgesetzt. Mit nur acht Stadtratsmitgliedern könne man allerdings weniger bewegen. Daher hoffe man auf die nächste Kommunalwahl. Vieles müsse in der Politik bodennaher gestaltet werden, damit die Bürgerinnen und Bürger Veränderungen und Entscheidungen verstehen. Ob Neustadt wirklich im Aufbruch sei, müsse sich erst zeigen. Die Neuorientierung als SPD-Stadtverband, die er mit auf den Weg gebracht hat, bringt eine neue Geschlossenheit, auch im Blick auf die Wahlen. Seit 2010 hatte Pascal Bender den Parteivorsitz des SPD-Stadtverbandes inne. Er werde weiterhin im Stadtrat politisch tätig sein, gibt jedoch das Parteiamt nun in andere Hände.
Die SPD hat derzeit 263 Mitglieder, mit einem Mitgliederzuwachs bei den Jusos, verkündete Co-Vorsitzende Viola Küßner. Die monatlichen Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit. Um auf die Arbeit des Stadtrats hinzuweisen, wurde ein Flyer entwickelt. In einer Reihe „Fraktion vor Ort“ sollen Themen der Ortsteile und der Innenstadt besprochen werden. Landtagsabgeordneter Claus Schick berichtete in seinem Grußwort über die Arbeit im Mainzer Landtag. „Besonders die Einstellung der Mainzer Fraktion, dass immer an die Schwachen in der Gesellschaft gedacht wird, führt dazu, dass ich mich dort pudelwohl fühle“, sagte der Ortsvorsteher.
Die 42 stimmberechtigten SPD-Mitglieder wählten als Doppelspitze Viola Küßner und Marc-Finn Klein als Parteivorsitzende sowie Andreas Böhringer und Jens Wacker zu deren Stellvertreter. Volker Ruck ist Schatzmeister, Carina Manger Schriftführerin. In den Beirat gewählt wurden Murat Akdemir, Christian Bläss, Rudi Blumenröder, Beate Deidesheimer, Matthias Ibelshäuser, Eva-Maria König, Michael Landgraf, Hans-Peter Michel, Jan Schneider, Susanne Stürtz, Mira Walter und Ingrid Wirsching. Kassenprüfer sind Christa Marggauer und Claudia Rohde. Mitgliederbeauftragter ist Michael Bub.
Zum Ende der Veranstaltung erhielt Pascal Bender durch den neuen Vorstand die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Auszeichnung der SPD für Mitglieder mit besonderen Verdiensten um die Sozialdemokratie.

Der Stadtrat der Stadt Neustadt beschäftigt sich in einer seiner nächsten Sitzungen mit der Frage möglicher Straßenumbenennungen. Damit geht ein längerer Entscheidungsprozess zu Ende, den die SPD-Fraktion 2019 angestoßen hatte. Der Antrag der SPD-Fraktion, die Karl-Helfferich-Straße umzubenennen, hatte zu einer Untersuchung aller Neustadter Straßennamen geführt. Nach Vorlage der Untersuchungsergebnisse hat sich eine Arbeitsgruppe des Stadtrats darauf verständigt, die Straßennamen zu prüfen, die in der Zeit des Nationalsozialismus umbenannt oder benannt wurden. Auf Vorschlag der Arbeitsgruppe sollten hierzu zunächst die betroffenen Anwohner gehört werden. Die zwei Anwohnerversammlungen zu diesem Thema wurden inzwischen von Oberbürgermeister Weigel durchgeführt. Während eine Umbenennung in der Veranstaltung zur Karl-Helfferich-Straße sehr kontrovers diskutiert wurde, sprachen sich fast alle Anwohnerinnen und Anwohner der vier fraglichen Straßen im Afrikaviertel, die sich zu Wort meldeten, für eine Umbenennung aus.

Im nächsten Schritt wird nun der Stadtrat über eine Umbenennung dieser fünf Straßen entscheiden. Die SPD-Fraktion spricht sich bereits heute für eine Umbenennung aus, bei Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner von den hierdurch entstehenden Kosten. Darüber hinaus bietet die SPD Neustadt den Menschen, die Hilfe bei der Umsetzung einer Adressänderung benötigen, Unterstützung oder die Vermittlung einer Unterstützung an. Gedacht ist hierbei z.B. an die Kontaktaufnahme zu Banken, Versicherungen, Vereinen usw. Die SPD schlägt vor bei der Such nach neuen Straßennamen die Anwohnerinnen und Anwohner zu beteiligen.

Die Diskussion der Fehler in der Berechnung und Kommunikation der Ausbaubeiträge in Diedesfeld , aber auch zur Baustelle Humboldtstraße beschäftigt aktuell die Bürgerinnen und Bürger, den Stadtrat und die Neustadter Medien. Diese Diskussion bestätigt die Forderungen der SPD-Fraktion Stadtrat Neustadt nach Prozess- und Projektverbesserungen in der Stadtverwaltung Neustadt. Diese Forderungen stellt die SPD bereits seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode, zuletzt in der Frage der Verbesserung der Abläufe im Bereich des Gebäudemanagements.

Zu den Fehlern in der Abrechnung zur Baustelle in der Weinstraße in Diedesfeld hatte die Stadtspitze auf die Verantwortung einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwiesen. Die SPD-Fraktion hält diese Begründung nicht für ausreichend. Individuelle Fehler bei Abrechnungen können nicht ausgeschlossen werden, es liegt allerdings in der Verantwortung der Verwaltungsorganisation, dass solche Fehler z.B. durch Plausibilitätsprüfungen rechtzeitig erkannt werden.

Es ist die Aufgabe der Stadtführung Strukturen zu schaffen und Abläufe zu definieren, die nicht nur Fehler reduziert, sondern zu effizienten und bürgerfreundlichen Ergebnissen führen. Diese Verantwortung kann nicht auf individuelle städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgewälzt werden.

Seit Jahren sagt Oberbürgermeister Marc Weigel zu, durch die sog. „Professionalisierung“ der Stadtführung, das Projekt „Neustadt im Aufbruch“ und den jährlichen Stellenausbau die Abläufe in der Stadtverwaltung bürgerfreundlich zu verbessern. Dies wurde von einer Mehrheit der Stadträtinnen und Stadträte aus CDU, FWG und Grünen lange unterstützt und von der SPD kritisch gesehen. Für die Bürgerinnen und Bürger ist es zunehmend frustrierend festzustellen, dass diese Zusagen nicht eingetreten sind. Trotz erheblicher Aufwendungen konzentriert sich die Stadtführung zunehmend auf eine verwaltungsinterne Strategiediskussion, welche die Bürgerinnen und Bürger außen vor läßt.

Die Fraktion der SPD im Stadtrat Neustadt fordert, den Grundsatz der bürgerfreundlichen und transparenten Dienstleistung in der Verwaltung und Stadtführung in den Vordergrund zu stellen. In den verwaltungsinternen Optimierungsprojekten muss endlich ein Schwerpunkt auf die Projekt- und Prozessstruktur und -verbesserung gelegt werden. Dafür kann es auch sinnvoll sein, sich von kompetenter externer Seite und durch die Prüfung von Beispielen aus anderen Städten Anregungen einzuholen.

Gewalt gegen Frauen machen Frauenhäuser notwendig, das Fehlen von Frauenrechten in Ländern wie Afghanistan, die starke Einschränkung von Frauenrechten in Ländern wie dem Iran und auch bei uns die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern für vergleichbare Berufe. All diese Dinge bei uns und in anderen Gebieten der Welt machen den Frauentag wichtig, darin waren sich die Rednerinnen und Redner an der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag am vergangenen Freitag im Neustadter Casimirianum einig. Eingeladen hatten die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Neustadt, der DGB Pfalz, die AG60+ der SPD Neustadt und Claus Schick (MdL, SPD). Die Veranstaltung hat bereits Tradition in Neustadt, auch in diesem Jahr hatte Ida Müller einige Rednerinnen und Redner und eine Tombola für einen guten Zweck organisiert. Durch den Abend führte Viola Küßner, eine der Vorsitzenden der SPD Neustadt. Zur Situation der Frauen in der Gesellschaft sprach zunächst die Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis, bevor Rüdiger Stein, Geschäftsführer des DGB Pfalz, über die Frage gleicher Entlohnung von Männern und Frauen informierte. Armin Jung, ehemaliger Dekan in Neustadt, begrüßte die Gäste als Vertreter der Stiftskirchengemeinde. Einen besonderen Fokus auf Neustadt richtete dann Simone Rothermel, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neustadt. Die musikalische Begleitung des Abends übernahmen die „Notenhüpfer“ aus Lachen-Speyerdorf unter der Leitung Silke Schick. Bevor die Gäste sich am Buffet stärkten, konnten sie hundert Preise bei der Tombola einlösen. Die Einnahmen hieraus sollen der Neustadter Tafel zukommen, so Organisatorin Müller. Diese sei eine wichtige Anlaufstelle für viele Familien, alleinerziehende Mütter und ältere alleinstehende Frauen.