„Wo gibt es grundlegende Neuerungen, die
in die richtige Richtung weisen?“, fragte Pascal Bender, Vorsitzender der
SPD-Fraktion im Neustadter Stadtrat, am vergangenen Dienstag. Verhandelt wurde
der Entwurf des städtischen Haushaltes für das Jahr 2020, den Oberbürgermeister
Weigel vorgelegt hatte.
Den geplanten Jahresfehlbetrag von über
6 Mio. Euro wolle man nicht der aktuellen Stadtführung anlasten, so Bender.
„Das ist das Ergebnis dessen, was in der Vergangenheit versäumt wurde“,
allerdings sei die Zeit der Einarbeitung nun aber vorbei. In seiner
Kommentierung des Haushalts ging Bender zunächst auf den neuen Stellenplan ein,
der mit 39 neuen Stellen plant. Die SPD-Fraktion ist der Meinung, dass hier in
der Vergangenheit oft an der falschen Stelle gespart wurde. „Allerdings fragen
wir uns, ob alleine die Einstellung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
die großen Herausforderungen Neustadts lösen kann. Sie können nur dann effektiv
Leistung bringen, wenn klar ist, welche Konzepte umgesetzt werden sollen. Mehr
Personal in Strukturen, die nicht effizient und effektiv sind, wird uns nicht
helfen“, sagte Bender.
In der Stadt zeige sich inzwischen
deutlich der enorme Investitionsstau, aber auch im Blick auf Bauprojekte,
Straßenbau sowie Gebäudemanagement stelle sich die Frage ob man alleine durch
mehr Personal ein deutlich besseres Ergebnis erziele. Die Neustadter SPD
vertritt die Ansicht, dass hier zunächst strukturell im Projektmanagement
einiges zu tun sei.
Drastisch beschrieb Bender zum Beispiel
die Situation an den Neustadter Schulen. „Schülerinnen und Schüler im Mantel im
Unterricht, weil es durch die Fenster zieht. Sie schieben im nächsten Sommer
wieder die Tische in schattige Ecken des Klassenzimmers, weil die
Schattenrollos nicht funktionieren. Und in vielen Schulen stinkt es im wahrsten
Sinne des Wortes zum Himmel, weil sich die Toiletten in einem desolaten Zustand
befinden“, empörte sich der SPD-Chef. Allerdings würden im Haushalt weiter nur
Teilprojekte angekündigt.
Besonders wichtig seien der SPD-Fraktion
im Bereich Verkehr die Stärkung des ÖPNV unter Einbeziehung der Anforderungen
der Bürgerinnen und Bürger, bauliche Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und der
Ausbau des Radwegenetzes. Im Umweltbereich forderte Bender ein Pflege-
und Entwicklungskataster für die städtischen Grünflächen. Ebenso müsse das
Ehrenamt Unterstützung finden, diese sorge dafür, „dass unser Neustadt so
lebens- und liebenswert ist“, betonte Bender.
„Kritisch sehen wir die
Wirtschaftsentwicklung. Damit unsere Stadt langfristig handlungsfähig bleiben
kann, bedarf es einer verbesserten Einnahmesituation. Grundlegendes wird sich
nur ändern, wenn wir die Gewerbeansiedlung und -entwicklung intensivieren. Hier
müssen die im Haushalt vorgesehenen Mittel effektiv eingesetzt werden“, so
Bender. Denn Neustadt habe ein Einnahmen- und kein Ausgabenproblem,
insbesondere im Vergleich zu ähnlichen Städten.
Für das Jahr 2020 versprach Bender im
Namen seiner Fraktion: „Wir arbeiten konstruktiv an der Weiterentwicklung
unserer Stadt mit.“